Slawomir Elsner, “On Stage”

Still“ Farbstiftzeichnungen auf Papier

In meiner künstlerischen Tätigkeit arbeite ich oft projektbezogen. Das vorgefundene „Material“ kann ein gesellschaftliches Phänomen, ein urbaner Umgang mit privaten bzw. öffentlichen Lebensbereichen oder eine Auseinandersetzung mit Medien sein.

Bei den „Still“ Zeichnungen beziehe ich mich dabei auf die Arbeit „Untitled Fillm Stills“ aus den 70-er von Cindy Sherman.

Ich möchte die Idee von Cindy Shermans „Untitled Film Stills“ erweitern, indem ich das Konzept des „Real-Films“ weiterdenke – umgesetzt als Zeichnung. Eine Form welches das Material nicht unbedingt dokumentarisch sonder als fiktiv auffasst. Der gleiche Bildausschnitt aber in einem fiktiven, weiteren Frame des möglichen Films.

Mich beschäftigt die Idee was wäre wenn das Motiv ein realer ‚Filmstill’ ist? Was für ein Film ist es? Wie sähe der nachfolgende oder der vorhergehende Still aus? Was zeigte die jeweilige Szene? Kommt die Schauspielerin jeden Augenblick ins Bild oder ist sie gerade aus diesem verschwunden? Was verändert sich durch die Abwesenheit? Die Neugier des Betrachters wecken für neue Assoziationen und mögliche Aktionen, ohne Star als Identifikationsfigur.

Von amerikanischer und westlicher Kultur geprägten Räume und Landschaften konzentrieren sich auf die leeren Hintergründe, sie werden zur Bühne. Ohne Darsteller schlagen die emotional aufgeladene Orte in etwas neues um. Dadurch wird der „Film“ teilweise doch real, Gegenstände verändern sich dem Gedanken nach weiter, werden entsprechend der Bewegung des Schauspielers aus den „Untitled Film Stills“ weiter geführt und stellen eine mögliche, weitere Szene dar. Die Art ist aber anders, es ist kein Foto, es ist eine Farbstiftzeichnung in schwarz-weißen Tönen.

Zur Verdeutlichung dieser Bilder übersende ich Ihnen ein paar Abbildungen von den bereits existierenden Zeichnungen. Die originale „Untitled Film Stills“ Serie besteht aus 70 s/w-Fotografien, die ich alle als Zeichnung „transformieren“ möchte. Im Juli 2010 werden diese dann in einer Einzelausstellung in der Kunsthalle Krems „Factory“ gezeigt.

Slawomir Elsner

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