Schumacher / Clavadetscher

HODEL, SCHUMACHER, CLAVADETSCHER

Martin Hodel (1966 – 1995)
Eric Schumacher (1966)
Andrea Clavadetscher (1964)

Schumacher und Clavadetscher kursieren in verschiedenen Szenen und sich schneidenden Atmosphären zwischen Wien und Zürich. Sie kochen für Künstler und fabrizieren Bilder, schaffen Räume und produzieren Klänge, spazieren über Soundteppiche und legen visuelle Fallen. Seit Martin Hodel 1995 in den Alpen ums Leben kam, arbeitet das Trio – scheinbar ad interim – a` deux. Hodel ging, ohne zu verschwinden. Und ist es für einmal nicht er selbst, der im Werk weiter spintisiert, taucht Copain Tod auf. Bisweilen mischen sich die zwei: Eine Gletscherspalte mit gigantisch rot darüberschwebendem “Knorrli” haben Schumacher und Clavadetscher als Installation für eine aktuelle Ausstellung in Wien vorgesehen. Das Maskottchen-Kostüm teilen sich Suppenkasper, Superman und Todesengel zu gleichen Teilen.
Schumacher und Clavadetscher haben das Schicksal von der abrupten Seite kennengelernt. Sie sind gereift, darumkeine jungen Hunde mehr, aber immer noch mutige Kunst-Kerle oder Art-Ritter, die sich für jedes neue Projekt in situ zu einer frohgemuten Heldentat anschicken. Wer weiss im Oktober, da ich diese Zeilen schreibe, was die zwei im Nobvember in der Galerie arsFutura anstellen werden? Legen sie ein Labyrinth an, bauen sie ein Cockpit, eine Lounge? Letzten Sommer choreographierten die Netzwerker im Kunstmuseum Glarus ein Happening mit Pfadfindergroove. Dazu luden sie befreundete Künstler, Architekten und Anverwandte ein, die ungezwungen im Kunstpool planschten, im Wasser Strudel und Wirbel drehten, bis sich die Wellen der aktuellen Kunstdiskussion am pneumatischen Beckenrand kräuselten. Clavadetscher und Schumacher kümmerten sich um die Infrastruktur, umsorgten die aus Österreich und Tschechien Angereisten, als seien sie die Leiter eines Pfingstlagers. Unkonventionelle Weltgewandtheit und enge Glarner Bergkulisse – die Faust passte gut auf das Auge. Schumacher, Hodel und Clavadetscher spielen mit den Helvetismen im Internet und gehen per Cervelat und Mars-Mission. Ihr genuin unkompliziertes Kommunikationsvermögen ist jeder Art von Lebewesen gewachsen. Und am strengen Checkpoint zwischenmenschlicher Kontakte öffnen sie bereitwillig ihr seelisch weichgefüttertes Handgepäck.

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