Mask

Christian Eisenberger : Mask

Die Galerie Nicola von Senger freut sich, erstmalig den österreichischen Künstler Christian Eisenberger mit seiner Einzelausstellung „Mask“ ankündigen zu dürfen.

Christian Eisenberger, 1978 in Semriach bei Graz geboren, lebt und arbeitet als bildender Künstler in Wien. Fern einer genauen Kategorisierung sind seine Arbeiten häufig mit Konzeptkunst, Performance und Videokunst, Land Art, Arte Povera oder auch Appropriation Art in Verbindung zu setzen. Vorzufindende Bezugspunkte sind hierbei ebenso der expressionistischen Malerei sowie der Skulptur zuzuordnen. Der Künstler verfolgt neben den klassischen Themen der Kunstgeschichte, siehe Vergänglichkeit und Tod, kritische Ansätze von Politik und Institutionen, die er meist in zahlreichen Serien und in jahrelanger Bearbeitung anfertigt, die letztendlich zu ihrer Komplexität führen und einen allumfassenden Kunstbegriff prägen.

Bekanntheit erlangte Christian Eisenberger durch seine anfangs noch anonyme Intervention des öffentlichen Raumes, indem er mehr als 10.000 Pappfiguren mit Bildern von armen Leuten ebenso wie mit Bildern von Mahatma Ghandi, Osama Bin Laden oder Philosophen ausstattete und diese an Strassenbäumen, Laternenpfählen oder Brückengeländern installiert in Basel, London, Paris, Salzburg und Peking zeigte. 2008 erregte er ebenso mediales Aufsehen, als ein mit Sprengstoffattrappen ausgestatteter Clown durch ein Londoner Bankenviertel lief, und letztendlich von acht Polizisten verhaftet worden ist.

Nicht weniger spektakulär ist seine Ausstellung „Mask“ angesetzt. Hierbei entnahm Christian Eisenberger aus der 2011 erschienenen „Portraits of Power“-Publikation des englischen Fotografen Platon Antoniou die auf der UN-Vollversammlung in New York 2009 porträtierten Regenten und löschte deren charakteristischen Gesichtszüge, sodass ihnen lediglich die Frisur, Ohren, Hals und der Oberkörper blieb. Der nun freigelegte Raum wurde mit machtvollen architektonischen Gedenkstätten, siehe Gotteshäuser, hinterlegt und fungiert zugleich als aufgesetzte Maske, die das jeweilige Gesicht nicht nur zu verdecken scheint – vielmehr stellt sie einen Verweis auf ihre Anonymität und Machtfreilegung dar. Durch ihre teils starke ornamentalische Zierde verschönert sie das Portrait und führt zugleich zu einer neuen Identität, fern einer anklagbaren Position. In den Collagen wird den medialen Bildern eine neue Bedeutungsebene zuteil, bei denen Christian Eisenberger mit den zentral-politischen Themen von Macht, Glaube, Einflussnahme, Steuerung und Manipulation spielt. Die Herrschenden werden bewusst in ihrer rühmenden Selbstdarstellung gehindert, Fragen nach der gewollten Gesichtsablegung des Politikers mit eventueller Zuwendung zum reinen Glaubensbekenntnis oder Reinwaschens des aufgeputschten Images werden präzise gestellt.

Christian Eisenberger zum Motiv der Einladungskarte: „Das Einladungsbild zeigt gefrorenes Geld, Konten auf Eis, Moneypulation, warten auf bessere Zeiten… Ich fand es richtig, dieses Motiv in Verbindung mit den Köpfen zu verwenden.“

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